Hier finden Mitarbeiter*innen von Fachberatungsstellen verschiedene Hinweise, Links und Einschätzungen zur aktuellen Lage durch die Covid19-Pandemie. Diese werden regelmäßig aktualisiert.
Erkranken nach einer Beratungssitzung Berater*in oder Klient*in an Covid19, wirft das Probleme für die Anonymität der Beratung auf. Denn das Gesundheitsamt ist dann zu allgemeinen Maßnahmen verpflichtet, zu der in der Regel auch die Nennung von Kontaktpersonen gehört. Wir haben dazu eine kleine Fachinformation mit Praxiserfahrungen veröffentlicht.
„Politiker denken wie Kapitalisten“
Es gibt eine Studie, die sich mit den Perspektiven von Kindern und Jugendlichen in der Krise auseinandersetzt. Dabei sollte es eben nicht nur darum gehen, ob Kinder und Jugendliche „funktionieren“ und ordentlich homeschooling machen, sondern sie wurden danach gefragt, wie es ihnen geht und was ihre Botschaften sind. Verantwortlich zeichnet sich ein Forschungsteam um die Frankfurter Professorin Sabine Andresen.
Einen Artikel über die Studie gibt es hier:
(Stand 15.05.20)
Es gibt im Beltz-Verlag ein Informationsbuch über das Corona-Virus mit vielen Illustrationen von Axel Scheffler für Kinder ab 5 Jahren. Es steht auf den Verlagsseiten kostenlos zum Download zur Verfügung. Den Link findet Ihr hier.
Wir möchten Euch auf verschiedene Angebote für Betroffene hinweisen.
Verschiedene Fachgesellschaften machen Angebote digital zugänglich wie z.B. das Programm iFightDepression
Hier gibt es ein Angebot für traumasensitives Yoga, allerdings auf Englisch:
Es gibt z.B. ein englischsprachiges Mindfulness-Based-Stress-Reduction-Angebot/Achtsamkeitsmeditation hier:
Und es gibt eine Gruppe von queeren Körpertherapeut*innen/Body workers, die online kostenlose Angebote machen und sich im Gegenzug über Spenden freuen. (Stand 03.04.20)
Es gibt zur Zeit viele interessante Beiträge und Diskussionen im Bereich der Selbsthilfe. Wir möchten Euch hier als ein Beispiel auf einen Podcast hinweisen, der sich an Menschen mit dissoziativen Identitätsstörungen richtet aber vielleicht auch für andere interessant ist. Hier ist die frische Podcastfolge zum Thema Grounding, in der Gegenwart verankern:
https://vielesein.de/was-helfen-koennte-episode-12
(Stand: 15.05.20)
Wie auch wir, ist unser Träger, die DGfPI entsetzt darüber, dass von Deutschland lediglich 50 unbegleitete minderjährige Geflüchtete aus den griechischen Flüchtlingslagern, in den katastrophale Zustände herrschen, aufgenommen werden. Die DGfPI hat nicht nur in einem offenen Brief die politischen Entscheidungsträger*innen zu mehr Einsatz für die Menschen in Not, die derzeit in den Flüchtlingslagern der Ägäis leben, aufgefordert. Sie hat auch einen „Appell an unsere Mitglieder und Mitgliedsinstitutionen“ zur Unterstützung und Zusammenarbeit sowohl auf politischer als auch gesellschaftlicher Ebene veröffentlicht – für eine schnellstmögliche Evakuierung der schutzlosen Kinder und Jugendliche.
Wer anderen Kraft geben soll, braucht selber eine Quelle der Kraft. Von vielen Telefonaten mit Euch wissen wir, dass diese Zeit auch für Berater*innen keine einfache Zeit ist.
Hier einiges aus unserem ganz persönlichen Fundes bzw. was wir gerade so für uns „gefunden“ haben:
Wandern: Aus eigener Erfahrung können wir Euch berichten, dass man nachdem man ein ganzes Stück gelaufen ist beinahe vergisst, dass es eine besondere Zeit ist. Einige Wander-Apps sind wunderbar einfach zu bedienen und können zum Wandern, Radfahren, Mountainbiken gleichermaßen genutzt werden.
Bei schlechtem Wetter helfen die geführten Meditationen und die Ausschnitte aus Vorträgen von Eckhart Tolle auf YouTube. Manche dauern nur ein paar Minuten, schaffen aber Distanz zur Arbeit und holen einen aus dem ständigen Denken wieder ins Wahrnehmen zurück.
Gut sind auch einfache Atemübung aus dem Zen. Einfach eine Zeit lang (ca. 10 Minuten) die Atemzüge zählen von 1 – 10. Einatmen und ausatmen = 1, einatmen und ausatmen = 2 usw. Wenn frau/man abgeschweift ist, geht es wieder bei 1 los. (Stand 04.05.2020)
Uns haben viele Fragen dazu erreicht wie man über Video traumasensibel beraten kann, wie man mit Triggern oder auch mit Dissoziationen gut umgehen kann. Ein Input zum Thema Klopfakupressur kam dabei vom Frauennotruf aus Idar-Oberstein.
Grundlagen-Webinar: Traumasensible Klopfakupressur für die Video- (und andere) Beratung kennenlernen, um allgemeinen oder spezifischen Stress bei Klient*innen entgegenzuwirken, ihnen ein leicht zu erlernendes Selbsthilfetool zur Stabilisierung an die Hand zu geben und Dissoziation frühzeitig entgegenzuwirken. Ferner kann die Technik von Berater*innen/Therapeut*innen effektiv zur Entschärfung von Triggern sowie zur Trauma-Bearbeitung eingesetzt werden und sie dient ganz wunderbar der Verhinderung von Sekundärtraumatisierung. Die Referentinnen verfügen über langjährige Expertise in der Begleitung nach sexualisierter Gewalterfahrung beim Frauennotruf Idar-Oberstein und freiberuflich im "Zentrum für EFT und Trauma".
Link zu einer Live-Sitzung, um sich einen Eindruck über die Anwendung zu verschaffen: http://eft-und-trauma.de/video.html
Bei Interesse an einem Online- oder Präsenz-Seminar bitte direkt Kontakt aufnehmen über die Homepage www.traumasensible-klopfakupressur.de
(Stand 28.04.20)
Unsere Kollegin Viola Karczewski von der Landeskoordnierungsstelle der niedersächsischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen gegen Gewalt hat einen Leitfaden über die rechtlichen Grundlagen von Homeoffice und mobilen Arbeiten verfasst.
Außerdem gibt es einen empfehlenswerten und fundierten Leitfaden von t3n zum Thema Homeoffice. Beide Dateien gibt es weiter unten auf der Seite im Downloadbereich. (Stand 28.04.20)
Zu Beginn haben wir den Videokonferenzdienstleister Zoom empfohlen, da wir dafür eine gute Datenschutzbewertung vorliegen hatten und er sehr nutzer*innenfreundlich ist. In der Zwischenzeit haben sich jedoch die Berichte über Sicherheitslücken und gehijackte Videotreffen gehäuft. Deswegen würden wir bei sensiblen Daten vom Gebrauch des Dienstes abraten und ansonsten Sicherheitsvorkehrungen treffen. Hinweise gibt es z.B. hier.
Es gibt auch Open Source Möglichkeiten: In der aktuellen Situation stellt etwa das Berliner Unternehmen ctrl.alt.coop unter https://bbb.extern.alt.coop/ offene Konferenzräume (mit und ohne Video) als Spende für u.a. Anti-Gewalt-Fachberatungsstellen bereit. Dort können kostenlose und zeitlich unbegrenzte Video- und Telefonkonferenzen durchgeführt werden. Zum Datenschutz wies das Unternehmen auf Folgendes hin: die Kommunikation zum Server ist verschlüsselt, mit den entsprechenden Zugangsdaten kann aber jede*r bei der Konferenz lauschen. Da es Open Source Software ist, kann keine Garantie für etwaige Sicherheitslücken gegeben werden. (Stand 27.03.20)
Das DRK hat eine Liste mit diversen digitalen Anwendungen fürs Home Office zusammengetragen. Für deren Datensicherheit übernehmen wir keine Gewähr. (Stand 28.04.20)
Wie kann man Videokonferenzen so gestalten kann, dass sie für alle nicht so anstrengend sind? Hier einige kurze und einfache Tipps:
Es gibt zwei Papiere zu Datenschutz in Corona-Zeiten in der Beratung von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V., das die Expertin Frau Gekeler, die die BKSF in Datenschutzfragen beraten hat, verfasst hat. Diese finden sich hier:
https://www.bke.de/content/application/explorer/public/newsletter/2020/datenschutzcorona.pdf
https://www.bke.de/newsletter/201/index.html
(Stand 27.03.20)
Es bestehen zur Zeit zahlreiche arbeitsrechtliche Fragen, zu denen es teilweise auch schon Einschätzungen gibt - wie z.B. diese FAQ vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Der Paritätische hat auch Infos und Tipps zum Kurzarbeitergeld zusammengestellt. Auch der DGB hat Informationen zusammengestellt. (Stand 28.04.20)
Jedes Gewerkschaftsmitglied kann sich bei der Rechtsschutz-Abteilung ihrer Gewerkschaft kostenlos arbeitsrechtlich und sozialrechtlich beraten lassen. Wir haben den Eindruck, dass es zur Zeit viele Ideen gibt, mit denen z.B. auf die Situation, dass Mitarbeitende von zu Hause arbeiten und ihre Kinder parallel betreuen müssen, reagiert werden kann.
Das BMAS appelliert an die Arbeitgeber*innen, pragmatische Lösungen zu finden und verweist auf kreative Arbeitszeitmodelle. Zudem kann in jedem Bundesland geprüft werden, inwieweit auch die Beratungsarbeit zu den "systemrelevanten Berufsgruppen" zählt - Stichworte können dabei sein öffentliche Hilfsangebote und Notdienste. Außerdem möchten wir auf die Möglichkeit der Beantragung von "Kurzarbeitergeld" hinweisen. (Stand 18.03.20)
Wenn kurzfristig Veranstaltungen abgesagt werden müssen (z.B. Fortbildungen), können den Beratungsstellen Kosten entstehen. Es gibt erste Signale aus der öffentlichen Verwaltung, dass ausnahmsweise solche Stornokosten bei den Zuwendungen abgerechnet werden dürfen. Bitte erfragt dazu Regelungen bei Euren Geldgeber*innen. (Stand 18.03.20)
Da wir keine Expertise im Bereich Virologie etc. haben, können wir keine Empfehlungen abgeben, ob und wenn ja unter welchen Bedingungen noch Beratungsgespräche stattfinden können. Wir können dabei nur auf die behördlichen Einschätzungen vor Ort verweisen.
Den Betroffenen ist langfristig nicht geholfen, wenn es eine hohe Krankheitsrate bei den Mitarbeiter*innen gibt und sie sollten auch nicht gefährdet werden durch mögliche Infektionen in der Beratungsstelle.
Die derzeitige Lage erschwert es für Betroffene zudem, Hilfe und Unterstützung zu erfahren. Deshalb ist dies eine Zeit, in der es unserer Meinung nach sinnvoll und notwendig ist, verstärkt für Online- und Telefon-Beratungsangebote zu werben. Das ist gegenwärtig überwiegend nur digital möglich aber erscheint uns dennoch sehr sinnvoll. (Stand 18.03.20)
Wenn Ihr einen Bedarf an Atemschutzmaske und Handschuhen habt, wendet Euch an die öffentlichen Behörden (Landesregierungen, Gesundheitsämter oder ähnliches). Wir wissen, dass diese in einigen Bundesländern Beratungsstellen bereits angeboten haben, entsprechendes Material für die Beratung zur Verfügung zu stellen. Ansonsten bleibt zu hoffen, dass Versorgungsengpässe bald behoben werden. (Stand 27.03.20)
Ganz aktuell möchten wir an dieser Stelle noch auf eine neue Webseite aufmerksam machen. Die Seite www.forum-transfer.de greift den Bedarf von Fach – und Leitungskräften der Kinder- und Jugendhilfe in Zeiten der Corona-Krise auf, sich zu informieren, sich auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. Die Plattform enthält aktuelle Hinweise und Empfehlungen sowie fachlich systematisierte Beispiele „guter Praxis“, wie die Arbeitsfähigkeit der Kinder- und Jugendhilfe unter den Bedingungen der „Corona“ Pandemie und für die Zeit bis zu einer wiederkehrenden Routine gesichert und weiterentwickelt werden kann.
Der Unabhängige Beauftragte für Fragen des Sexuellen Kindesmissbrauchs hat die neue Website Kein Kind alleine lassen online gestellt. Dort gibt Flyer, die ausgedruckt werden und verteilt werden können – z.B. im Hausflur, im Supermarkt, der Apotheke. Es gibt auch Notrufnummern und Hinweise für Kinder und Jugendliche, wo sie Hilfe erreichen können. Die Seite hat einen Exitbutton, damit sie schnell verlassen werden kann.
BKSF – Bundeskoordinierung Spezialisierter Fachberatung gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend
Zossener Str. 41
10961 Berlin
Telefon: 030/88 91 68 66
info@bundeskoordinierung.de