Menu Menu

Fachtag 2022 Mehr Beratung! Unterversorgte Gruppen

Ermutigung, Reflexion und neue Impulse

Am 20. Juni 2022 fand der BKSF Fachtag "Mehr Beratung" in Berlin statt. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Fachberatungsstellen bisher unterversorgte Betroffenengruppen besser erreichen können.

Ermutigung, die wichtige Arbeit der qualitativ sich verbessernden Fachberatung nach außen zu tragen und sich zu zeigen, kam von der parlamentarischen Staatssekretärin im BMSFSJ, Ekin Deligöz: "Es ist ein gemeinsames Starksein! Wir brauchen die Länder, wir brauchen die Kommunen." UBSKM Kerstin Claus unterstrich, wie der strukturierte Einbezug von Betroffenen und ihrer Initiativen den Blick auf die Bedarfe gerade auch entlang der gesamten Biografien schärfe. Und wie Vernetzung in der Fläche mit Bund, Ländern und Kommunen nottue, um überall konkrete Veränderungen zu bewirken und breitflächig zum Thema sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend zu sensibilisieren.

Prof. Dr. Julia Gebrande (Esslingen) bot für die Reflexion praktischer Inklusionswege auf dem Fachtag einige ordnende Konzepte. Sich wechselseitig beeinflussende Diskriminierungslagen und Schemata zur logischen Unvereinbarkeit von übergreifenden Inklusionsbedürfnissen halfen, Herausforderungen aus der Beratungspraxis wiedererkennen und neu beleuchten zu können. Sie appellierte an die Fachberatungsstellen, zu reflektieren, welche Differenzkategorien sie abbildeten und welche nicht, um dann gezielt von sich aus den Kontakt zu Selbstvertretungsorganisationen entsprechender Betroffener zu suchen.

Ganz konkreter wie auch berührender Natur waren die Impulse aus den Zielgruppen, die zu klientel- und methodenspezifischen Austauschen überleiteten. Zusammengetragen wurden recht diverse Zugänge zu Kindern, die in einer BKSF-AG weiterbearbeitet werden können; aufsuchende und vertrauensbildende Präsenz an Orten, an denen Geflüchtete anzutreffen sind; Sinn für die Diversität und Stärke der Beratungsarbeit mit älteren Menschen; die Pionier*innenarbeit von Fachberatung, die sich auf den Weg in oft recht geschlossene Systeme machen, in denen man mit betroffenen Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen ins Gespräch kommen kann. Wie sich eine gewünschte Öffnung gegenüber trans*- und non-binären Personen mit traditionellen Konzepten feministischer Parteilichkeit verträgt und aus welchen Ressourcen ein sensibel differenzierendes Angebot schöpfen soll, wurde zugespitzt gefragt. Parteilichkeit war auch im Austausch zum Umgang mit Täter*innenanteilen ein Spannungspol. Über Kreuz konnten sich zwei methodische Zugänge, der von Gruppenarbeit und von aufsuchender Arbeit, ergänzen.

Den spielerischen Übergang zum entspannten Teil bot ein Rück- und Ausblick von bisher 5 Jahren BKSF auf dem "roten Sofa".

 

Datenschutz | Impressum
close