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Workshops 3 und 8: Vernetzungsarbeit

(Tamara Luding, Ira Kögler)

Der Workshop Vernetzung gliederte sich in zwei Teile. Am Vormittag sollte ein Blick in die Vergangenheit geworfen werden, um die Vernetzungsarbeit der BKSF retrospektiv zu beleuchten und auszuwerten. Durch das Feedback der Teilnehmenden kristallisierte sich im Gespräch heraus, welche Ansätze in den letzten sechs Jahren als unterstützend und bereichernd wahrgenommen wurden. Gleichzeitig wurde besprochen, welche Aspekte weniger erfolgreich waren oder in den Fachberatungsstellen nur begrenzt Anknüpfung fanden.

Im zweiten Teil des Workshops am Nachmittag sollte der Blick in die Zukunft gerichtet werden, um gemeinsam zu überlegen, welche Aspekte der Vernetzungsarbeit weiterhin bestehen bzw. sogar ausgebaut werden sollen und ob es neue Angebote seitens der BKSF braucht, um auch in Zukunft Vernetzung gelingen zu lassen.

Bei der Umsetzung des Workshops zeigte sich schnell, dass eine strikte Trennung der Themen in Vergangenheit und Zukunft so nicht praktikabel war. Daher wurden die Ergebnisse in beiden Workshops gemeinsam erarbeitet und die Ergebnisse beider Workshops hier auch gebündelt präsentiert.

 

Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit

Die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung sind in der BKSF eng miteinander verbunden. Dies gilt insbesondere für den Teil der Öffentlichkeitsarbeit, der speziell auf die Fachberatungsstellen ausgerichtet ist. Hierbei erwies sich die "Freitagspost" als besonders erfolgreiches Format, das sowohl in seinem Umfang als auch in seiner Regelmäßigkeit als sehr bereichernd wahrgenommen wurde. Die Fachberatungsstellen äußerten zudem den Wunsch, eine druckfreundliche Version zu erhalten.

Der interne Bereich der BKSF-Homepage wurde allgemein als nützliches Instrument wahrgenommen, das Raum für Entwicklungsmöglichkeiten bietet. In der Nutzung des Bereichs durch die Beratungsstellen ergeben sich aktuell noch einige Herausforderungen. Eine Verbesserungsoption besteht darin, die Freitagspost mit Hinweisen auf neue Themen und Fragestellungen in den internen Bereich einzubinden. Im gemeinsamen Gespräch konnten weitere Ideen und Nutzungsmöglichkeiten entwickelt werden, z.B. eine bundesweite Übersicht der Fachberatungsstellenlandschaft, einschließlich Kontaktdaten und Angeboten. Ein weiterer Vorschlag beinhaltet die Einrichtung eines Bildmaterial-Pools, der von den einzelnen Fachberatungsstellen für ihre Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden kann.

Ein weiteres Anliegen bestand darin, den aktuell stattfindenden Generationenwechsel im Themenfeld öffentlich sichtbar zu machen, zu dokumentieren und zu begleiten. Des Weiteren wurde hinterfragt, warum die BKSF-Kampagne "100% für Beratung" nicht weitergeführt wurde, obwohl die Fachberatung nach wie vor nicht zu 100% finanziert ist. Dem ist zu entgegnen, dass die Kampagne "100% für Beratung" eine temporäre Finanzierung war und dafür keine Gelder mehr zur Verfügung stehen

 

Gemeinsame Strategien entwickeln

Im Verlauf des Workshops wurde ein zentrales Anliegen, das sowohl im ersten als auch im zweiten Teil des Workshops deutlich zum Ausdruck gebracht wurde, intensiv diskutiert: die gemeinsame Erarbeitung von Strategien zur Ansprache der Landespolitik. Hierbei sollte eine enge Zusammenarbeit zwischen den Fachberatungsstellen und der BKSF angestrebt werden, um Entscheidungsträger*innen auf Landesebene gezielt anzusprechen und sich dabei gegenseitig zu stärken und zu unterstützen und somit die Wirksamkeit solcher Treffen zu steigern. Besonders unterstrichen wurde ebenfalls die Bedeutung der Besuche der BKSF in den verschiedenen Ländern sowie ihrer gemeinsamen Organisationsstrukturen und Landeskoordinierungsstellen. Es wurde betont, dass diese Besuche nicht durch Onlineformate ersetzbar sind und dass gerade nach der Pandemie die persönlichen Gespräche in den Fachberatungsstellen vor Ort besonders geschätzt werden. Neu benannt wurde ein Austauschbedarf der Fachberatungsstellen in Stadtstaaten. Es wurde deutlich, dass viele der Forderungen, die in Flächenländern gestellt werden, in den Stadtstaaten nicht auf die gleiche Weise funktionieren. In diesem Kontext wäre ein Austausch sehr hilfreich, um voneinander lernen zu können.

Im Rahmen des Themas Recht auf Beratung muss stets das Recht auf eine angemessene Finanzierung der Beratung benannt und berücksichtigt werden. Bei Überlegungen zu Finanzierungsmodellen sollten bestehende Schlüssel wie die der Erziehungsberatungsstellen und/oder der Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen einbezogen werden.

 

Austauschräume / Arbeitsgruppen / Vernetzung

Alle Teilnehmenden äußerten ein großes Bedürfnis nach Austausch und Vernetzung. Es wurde betont, dass die bestehenden Vernetzungsaktivitäten der BKSF in der Praxis äußerst positiv aufgenommen werden und die Teilnehmenden von den vorhandenen Angeboten profitieren. Es wurden allerdings auch kritische Fragen gestellt, warum die Arbeitsgruppe Versorgung im ländlichen Raum nicht mehr aktiv ist und warum es keine Arbeitsgruppe für neue Fachberatungsstellen gibt. Diese Fragen knüpfen an aktuelle Überlegungen innerhalb der BKSF-Geschäftsstelle an, in denen Modelle erarbeitet werden, um den vielfältigen thematischen Anliegen und dem großen Austauschbedarf gerecht werden zu können. Zum Beispiel könnten Räume zu fachlichen oder aktuellen Themen genutzt werden. In diesem Rahmen könnten auch organisatorische und betriebliche Angelegenheiten der Fachberatungsstellen erörtert werden, wie etwa Lösungsansätze für Personalmangel, Öffentlichkeitsarbeit und strukturelle Fragen, die die Einrichtung von Landeskoordinierungsstellen, Landesbetroffenenräten und die Berufung von Unabhängigen Beauftragten betreffen.

Auf allgemeine Zustimmung im Austauschraum stießen Wünsche zum Aufbau neuer (thematischer) Supervisions- und Intervisionsgruppen durch die BKSF. Bei der Auswahl der Themen sollte die BKSF auf Vorschläge aus den Fachberatungsstellen zurückgreifen.

 

Entwicklung eines Formats für Austauschrunden in der Vernetzungsarbeit

Im Workshop wurden verschiedene Ansätze zur Stärkung der Vernetzung diskutiert. Unter anderem wurde über die Möglichkeit gesprochen, Themenvorschläge über die Freitagspost zu sammeln und digital zur Abstimmung zu stellen. Anschließend könnten kurze Zeitfenster für die Teilnahme eingerichtet werden. Auf diese Weise könnte auf Grundlage der vielfältigen Themen ein konkretes Veranstaltungsprogramm erstellt werden, das von der Basis selbst ausgewählt wird. Diese Veranstaltungen könnten dann als Serie in Form von Videokonferenzen umgesetzt werden. Die Mitarbeiter*innen der BKSF müssten diese Treffen nicht im Detail vorbereiten, sondern könnten auf die Expertise der Kolleg*innen in den Fachberatungsstellen zurückgreifen. Die Formate sollten kompakt sein, mit einer maximalen Dauer von zwei Stunden, um sowohl einen Input zu bieten als auch ausreichend viel Raum für den Austausch zu ermöglichen. Eine frühzeitige Bekanntgabe der Termine wäre wichtig, damit bestehende Formate nicht überlastet oder eingestellt werden müssen.

Des Weiteren wurde deutlich, dass eine allgemeine Übersicht über die bestehenden aktuellen Angebote der BKSF wichtig ist, da viele Kolleg*innen möglicherweise nicht ausreichend über die ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten informiert sind. Insbesondere im Kontext der Thematik organisierte sexualisierte und rituelle Gewalt wurde angeregt, das Thema in verschiedene Dimensionen aufzuteilen.

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