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Workshop 1 - BKSF-Struktur: Was war? Was bleibt? Was soll sich ändern?

(Katrin Schwedes, Janna Helms, Lukas Weber)

Im Workshop ging es um eine erste Überprüfung der sechs Jahre alten BKSF-Struktur. Am Anfang (2016) stand ein kompliziertes Konstrukt mit vielen strukturell Beteiligten und Verbindungen, welches schon bei der Präsentation auf der ersten Vollversammlung 2017 schwer darstellbar war.

Zur Einführung blickte Katrin Schwedes zurück auf die Anfänge der BKSF und die offiziellen und informellen Aufträge bei ihrer Gründung. In den folgenden sechs Jahren hat sich einiges in Bezug auf Arbeitsweisen und Rahmenbedingungen weiterentwickelt. Im Gründungsjahr 2016 war es von wesentlicher Bedeutung, dass die BKSF kein vierter Verband wird, der in Konkurrenz zu den drei Fachverbänden BAG FORSA, bff und DGfPI steht, sondern ein kooperierender Rahmen gefunden wird, der alle Fachberatungsstellen gegen sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend vertritt. Dabei erhält die BKSF ihre Arbeitsaufträge aus der jährlichen Vollversammlung, vom siebenköpfigen Fachstellenrat und über die Referentinnen der drei Verbände. In den letzten zwei Jahren wurden die Stellenanteile der Verbandsreferentinnen aufgrund finanzieller Begrenzungen reduziert und seit 2023 sogar ganz gestrichen. Diese (und andere Entwicklungen) möchte die BKSF Geschäftsstelle (zusammen mit dem Fachstellenrat und den Verbänden) zum Anlass nehmen, um über die Organisationsstruktur der BKSF nachzudenken. Dabei sind alle eingeladen ihre Perspektiven und Wünsche an die BKSF frei zu äußern, ohne den Druck, auf der BKSF-Vollversammlung schon Lösungen für alle Fragestellungen zu finden.

In der Wahrnehmung der Fachberatungsstellen agiert die BKSF Geschäftsstelle (scheinbar) sehr selbständig und stellt viele nützliche Ressourcen für die Praxis der Berater*innen bereit. Weniger sichtbar - aber auch von großer Bedeutung – ist die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den drei Verbänden und weiteren Akteur*innen auf Bundesebene. Die geäußerten Eindrücke reichen von „Die Verbände brauche ich nicht. Die BKSF macht das, was für mich/meine Stelle hilfreich ist“ bis zu „Ohne die Verbände fehlt der BKSF die Basis für ihren Auftrag“ und „Es wird unterschätzt wieviel Zeit und Ressourcen dieser Hintergrund braucht, damit die BKSF-Geschäftsstelle überhaupt so arbeiten kann“.

 

Es wurde auch angesprochen, dass eine Konkurrenzsituation entstanden ist. Wenn die BKSF die Bedarfe der Fachberatung ohne Mitgliedsbeiträge erfüllt, scheinen sich für diese die Beitragszahlungen an die Verbände nicht mehr zu lohnen. Es war aber stets das erklärte Ziel der BKSF, den Verbänden keine Mitglieder wegzunehmen. Unter anderem deswegen ist eine Mitgliedschaft in einem Fachverband Voraussetzung, um von der BKSF als Spezialisierte Fachberatungsstelle anerkannt zu werden.

In Bezug auf die konkrete Arbeit der BKSF bei der Erfassung von Fachberatung und der Qualitätsentwicklung ist es ein strukturelles Problem, dass es keine BKSF-Mitgliedschaft gibt. Die Erfassung der Fachberatung beruht bisher größtenteils auf der Selbsteinschätzung der Beratungsstellen selbst (ob sie eine Spezialisierte Fachberatungsstelle oder eine Beratungsstelle mit spezialisiertem Angebot sind). Es fehlt die Verbindlichkeit für die Zusammenarbeit zwischen BKSF und den Beratungsstellen, wie sie durch eine Mitgliedschaft gegeben wäre.

Nach der Runde im Plenum folgt die Aufteilung in Kleingruppen, in denen die bisherige Arbeit der BKSF evaluiert wird. Hierbei wird auf verschiedenen Stellwänden festgehalten, welche Aspekte von den Berater*innen als hilfreich wahrgenommen und beibehalten werden sollen und wo Weiterentwicklungsbedarf besteht.

Themen der Stellwände:

  • Änderungsbedarfe bei dem BKSF-Organigramm 
  • Woher kommen die inhaltlichen Arbeitsaufträge der BKSF?
  • Wie werden Entscheidungen strukturell getroffen und die Umsetzung überprüft? (Geschäftsordnung? Mitgliedschaft? Satzung?), Welche Rolle spielt die Trägerschaft für den Fachstellenrat / Geschäftsstelle /Projektleitung / Andere??

In der Abschlussdiskussion wurde deutlich, dass der Vertretungs- und Servicecharakter der BKSF für die Beratungsstellen besonders geschätzt wird und die BKSF-Geschäftsstelle auch in Zukunft schnell und flexibel mit Statements, Stellungnahmen, Handreichungen etc. auf aktuelle Fragestellungen eingehen soll.

Die Wichtigkeit der Fachverbände wurde ebenfalls hervorgehoben. In der konkreten Beratungspraxis ist die Verbandsarbeit nicht für jede*n Berater*in direkt sichtbar, dennoch ist eine verbandliche Vertretung für die politischen Strukturen, auf denen Fachberatungsstellen aufbauen von großer Bedeutung. Auch in Zukunft soll die BKSF eine gute Kooperationsform mit allen Fachverbänden finden.

Eine konkrete Idee für ein überabeitetes Organigramm entstand noch nicht, jedoch wurde die Idee unterstützt, einen Diskussionsprozess dazu in 2023 durchzuführen.

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